Thoraxchirurgie
Der größte Teil der Patienten, die in unserer Klinik behandelt werden, leidet an bösartigen Tumoren der Lunge und wird deshalb in unseres zertifiziertem Lungenkrebszentrums Köln-Merheim behandelt. Die individuelle Behandlung von jedem Tumorpatienten wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz (Pneumologie, Onkologie, Thoraxchirurgie, Strahlentherapie, Pathologie, Radiologie) besprochen, die zweimal pro Woche stattfindet. Multimodale Konzept (Diagnostik -Bronchoskopie - EBUS, neoadjuvante Chemotherapie, Operation und adjuvante Strahlentherapie - Stereotaxie) können komplett in der Lungenklinik durchgeführt werden. Wie zu Beispiel notwendig ist bei der Behandlung des Pleuramesotheliom, ein bösartiger Tumor des Rippenfells.
Die Lungenklinik hat sich u.a. darauf spezialisiert, parenchymerhaltend zu operieren (Manschettenresektion). Deutschlandweit gehören wir hier zu den führenden Kliniken und nur in seltenen Fällen ist die Entfernung eines kompletten Lungenflügels (Pneumonektomie) notwendig. Ziel ist immer die komplette Entfernung des Tumors.
Bei ca. 25% der Patienten ist eine Vorbehandlung (neoadjuvante Chemotherapie) notwendig, um eine Operation zu ermöglichen. In unserer onkologische Ambulanz werden Sie bei Bedarf kompetent betreut.
In früheren Stadien ist die videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS), auch Schlüsselloch-Technik genannt, die Methode der Wahl, um evtl. gutartige Rundherde der Lunge ohne großen Schnitt zu entfernen. Über zwei bis drei kleine Hautschnitte mit einer Videokamera und verschiedenen Instrumenten kann auch in diesem Fall schonend operiert werden. Diese Methode hat sich ebenfalls etabliert und bewährt;
Die enge Zusammenarbeit der Thoraxchirurgie, Pneumologie, Beatmungsmedizin und Intensivmedizin innerhalb der Abteilung hat unser Spektrum erweitert im Sinne der erweiterten Resektion mit dem Einsatz von Extrakorporale Membranoxygenierung - ECMO und der funktionellen Thoraxchirurgie.
Erweiterte Resektionen mit ECMO
In diesen Fällen können wir zum Beispiel eine Operation anbieten auch wenn der Verdacht besteht die Hauptschlagader (Aorta, siehe Bild) oder das Herz ist betroffen.
Funktionelle Thoraxchirurgie
Hier werden Patienten behandelt mit einer Überblähung der Lunge (Lungenemphysem). Diese Erkrankung führt zu einer schweren Atemnot und Einschränkung der Lebensqualität. Zur Verbesserung der Lungenfunktion kann es sinnvoll sein, eine Lungenvolumenreduktions-Operation durchzuführen, bei der das erkrankte überblähte Gewebe mit einer minimal invasiven Technik entfernt wird. So kann die Atemmechanik des Patienten verbessert werden. Dies kann auch nach ca. 3 Monaten anhand der Lungenfunktion nachgewiesen werden.
Als zweites wichtiges Standbein in dieser Chirurgie ist die Behandlung der Lähmung des Zwerchfells, die Zwerchfellparese. Das Zwerchfell ist eine Muskelplatte zwischen Brustkorb und dem Bauch. Ein Zwerchfellhochstand führt ebenfalls zu einer eingeschränkten Atmung in Ruhe und bei Belastung. Die ausführliche Diagnosestellung dieser Erkrankung und die Behebung durch die Operation (operative Zwerchfellraffung) können die Lungenfunktion und die Beschwerden des Patienten eindeutig verbessern.
Für viele dieser Erkrankungen haben wir für Sie interessante Informationen hinterlegt unter Krankheitsbilder, Patienteninformation und Clinical Pathways .
In einem Folder haben wir zehn wichtige Fragen und Antworten für die Zeit nach Ihrer Entlassung aus der Thoraxchirurgie zusammengefasst: Ihr Weg nach Hause
Wir würden uns freuen, wenn wir helfen können und sind auch jederzeit bereit, Sie im Rahmen eines ambulanten Besuches zu beraten
Konsil–Anfragen und Zweitmeinung
Sprechstunden
Statistik der Eingriffe
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2018
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Tracheachirurgie:
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68
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Videoassistierte Segment-/Lobektomie:
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235
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Lobektomie/Bilobektomie:
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63
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Segmentektomie:
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25
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Manschettenresektion:
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68
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Pneumonektomie:
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13
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Brustwandresektion:
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45
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Eingriffe am Mediastinum:
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66
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Sonstige Eingriffe
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366
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Seite zuletzt aktualisiert am 11/18/2022