Clusterkopfschmerzen
Symptome
Diagnostik
Pathophysiologie
Akuttherapie
Prophylaxe
Operative Therapie
unwirksame Therapien
CK sind deutlich seltener als Migräne oder Spannungskopfschmerzen. Nach aktuellen Untersuchungen kommt CK in Deutschland bei ca. 1-3 /10.000 Einwohnern vor. Bei dieser Form der Kopfschmerzen handelt es sich um einen Kopfschmerz, der gegenüber den anderen primären Kopfschmerzen wie z. B. der Migräne, aber auch dem Spannungskopfschmerz und den übrigen trigeminoautonomen Kopfschmerzen deutliche Unterschiede in Klinik, Pathophysiologie und Therapie aufweist. Trotzdem wird die Diagnose beim einzelnen Patienten oftmals erst nach vielen Jahren gestellt.
Klinische Symptome der Clusterkopfschmerzen
Die Erkrankung betrifft häufiger Männer als Frauen (m:w = 2,5:1). Eine familiäre Belastung besteht bei 2-7% der Patienten, Vererbungsfaktoren sind jedoch bislang nicht bekannt. Ca. 80% der Patienten unter einer episodischen und 20% unter einer chronischen Verlaufsform. Das Erstauftreten der Kopfschmerzen liegt im Durchschnitt bei 28 Jahren für episodischen Clusterkopfschmerz und bei 37 Jahren für chronischen Clusterkopfschmerz. In vielen Fällen entwickelt sich ein chronischer Clusterkopfschmerz jedoch aus einem vorher bestehenden episodischen Cluster.
Die Attacken unterliegen einer tageszeitlichen Bindung mit gehäuftem nächtlichem Auftreten bei fast ¾ der Betroffenen. Die Dauer der einzelnen Attacke beträgt wenigstens 15 Minuten und überschreitet in der Regel 180 Minuten nicht. Die Schmerzintensität ist sehr stark, der Charakter wird vielfach als bohrend und stechend beschrieben. Einige Patienten berichten über das Gefühl eines glühenden Messers, das von hinten in das Auge gestochen wird. Die Lokalisation der Schmerzen wird am häufigsten mit retroorbital und temporal angegeben, viele hiervon abweichende Lokalisationen und Ausstrahlungen im Bereich der Kopfes und Gesichtes, aber auch bis in die Schulter- und Armregion sind berichtet worden. Clusterkopfschmerzen treten in der Attacke streng einseitig auf, d. h. innerhalb einer Attacke wechselt der Schmerz nicht. Begleitet werden die Attacken von autonomen Symptomen. Am häufigsten treten eine Lakrimation (Tränenfluss) und eine konjunktivale Injektion (Rötung der Bindehaut) auf, aber auch nasale Kongestion, Ptose (Herabhängen des Oberlids), Lidödem oder Rhinorrhoe (starke Absonderung von Nasensekret) werden beobachtet.
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Diagnostik und Differentialdiagnostik
Die Diagnose des Clusterkopfschmerzes, wie auch die der anderen primären Kopfschmerzerkrankungen beruht in erster Linie auf einer ausführlichen Anamnese und einer gründlichen klinisch-neurologischen Untersuchung. Anhand der Diagnosekriterien (Tab. 7) der ICHD-II kann so die Diagnose in vielen Fällen ohne apparative Zusatzdiagnostik gestellt werden.
Tabelle 7: Diagnosekriterien des Clusterkopfschmerz der ICHD-II
A |
Wenigstens 5 Attacken erfüllen die Kriterien B-D |
B |
Starke oder sehr starke einseitige orbital, supraorbital und/oder temporal lokalisierte Schmerzattacken, die unbehandelt 15 bis 180 Minuten anhalten. |
C |
Begleitend tritt wenigstens eines der nachfolgenden Charakteristika auf: 1. ipsilaterale (=auf der gleichen Seite) konjunktivale Injektion und/oder Lacrimation 2. ipsilaterale nasale Kongestion und/oder Rhinorrhoe 3. ipsilaterales Lidödem 4. ipsilaterales Schwitzen im Bereich der Stirn |