Das Narkosevorgespräch, auch Prämedikationsvisite genannt, wird mit den Patientinnen / Patienten und deren Eltern vor jeder Narkose durchgeführt. Meistens erfolgt dies am Vortag der geplanten Operation und Narkose, manchmal jedoch schon Tage im Voraus und in Ausnahmefällen am Tag der Narkose selbst. Sehr hilfreich ist es, wenn die Eltern bereits vor dem Gespräch den Narkoseaufklärungsbogen sorgfältig lesen und die darin gestellten Fragen vollständig beantworten.
Was passiert nun im Narkosevorgespräch?
Die Narkoseärztin / der Narkosearzt wird mit der Patientin / dem Patienten und den Eltern zunächst den Narkoseaufklärungsbogen nochmals genau besprechen und eventuell offene Fragen mit ihnen gemeinsam klären. Wichtig ist hierbei unter anderem, ob das Kind Allergien hat, vor kurzem geimpft wurde oder akut erkrankt ist (Fieber, Erkältung etc.). Weiterhin ist es für die Narkose wichtig zu wissen, ob ein Kind bereits einmal eine Anästhesie erhalten hat und ob diese gut vertragen wurde.
Sollten Sie bereits Untersuchungsbefunde und/oder Arztbriefe haben, bringen Sie diese bitte zum Narkosevorgespräch mit, diese können für die Planung der Narkose sehr wichtige Informationen enthalten. In einer kurzen körperlichen Untersuchung wird dann geprüft, ob es noch Besonderheiten gibt, die für die Narkose wichtig sind. Zu nennen sind hier unter anderem wackelnde Zähne, Zahnspangen und ähnliches.
Nach Erhebung der Vorgeschichte des Kindes, Durchsicht aller Befunde sowie der körperlichen Untersuchung wird das für die geplante Operation am besten geeignete Narkoseverfahren für das Kind festgelegt. Die Narkoseärztin / der Narkosearzt wird alle wesentlichen Schritte der Narkose genau erklären und alle sich daraus ergebenden Fragen beantworten.
Um den Kindern eine möglichst stressfreie Umgebung zu bieten, erhalten diese vor Beginn der Narkose noch auf der Station oder im Vorbereitungsbereich eine so genannte Prämedikation. Hierbei handelt es sich um ein Medikament, welches zu Entspannung und Müdigkeit führt. Jahrzehntelange Erfahrungen haben gezeigt, dass hierdurch Aufregung und Stress bei den Kindern erheblich vermindert werden und keine unangenehmen Erinnerungen bleiben. Weiterhin erhalten die Kinder ein „ Schmerzpflaster“ auf die Stelle aufgeklebt, wo der Zugang zur Blutvene angelegt wird. Das Pflaster enthält ein Lokalanästhetikum, welches die Haut der Einstichstelle betäubt. Die Kinder verspüren somit keinen Schmerz beim Einstich.
Für weitere Fragen stehen den Patienten und ihren Eltern erfahrene Narkoseärztinnen und -ärzte zur Verfügung. Informationen zu den Anästhesieverfahren sowie der Betreuung nach der Narkose (Aufwachraum) und Möglichkeiten der Schmerztherapie befinden sich unter den jeweiligen Stichworten auf der linken Seite.