Aufbruchsstimmung auf der neuen Station K1

Kardiologische Kompetenzbündelung in der Klinik für Kardiologie und Rhythmologie

Nach einer dreijährigen Umbau- und Sanierungsphase in der kardiologischen Abteilung konnten die Kolleginnen und Kollegen der ehemaligen Station 223 nun moderne Räumlichkeiten im ersten Obergeschoss des Hauses 32a beziehen. Im Zuge der neu eröffneten Klinik für Kardiologie und Rhythmologie der Kliniken Köln sind nun die kardiologischen Bereiche in einem Haus zusammengefasst. Wir waren am Umzugstag dabei und haben mit Stationsleitung Camilla Seiler, dem stellvertretenden Stationsleiter Liam Engelke und Krankenschwester und Praxisanleiterin Monia Chouchane gesprochen.

Erfahrenes pflegerisches Leitungsteam: Stationsleiterin Camilla Seiler ist seit zwölf Jahren bei den Kliniken Köln beschäftigt. Liam Engelke ist stellvertretender Leiter und arbeitet seit 2010 in Merheim, © Panousi

Was ist anstrengender: ein Privat- oder Stationsumzug?

Monia Chouchane: Ich empfinde den Privatumzug als anstrengender, denn hier auf der Station arbeiten wir als Team. Jeder kann sich auf den anderen verlassen – jeder packt mit an, auch die Kollegen, die heute eigentlich nicht im Dienst sind, so wie ich. Heute sind insgesamt dreizehn Kolleginnen und Kollegen vor Ort. Wir tun das gerne, denn wir haben uns lange auf den Umzug gefreut und sind gespannt auf die neue Herausforderung.

Camilla Seiler: Der Umzug und die damit einhergehenden Planungen sind für uns als Station definitiv der größte Meilenstein bisher. Daher haben wir uns vorab in verschiedene Zuständigkeiten aufgeteilt. Der Nachtdienst hat bereits viele Gegenstände und Materialien ausgeräumt. Bei einem Umzug kommt es aus meiner Sicht auf das richtige Timing an – so auch heute: Die Medikamente konnten wir zum Beispiel erst heute Morgen verpacken, da wir sie ja noch für unsere Patientinnen und Patienten benötigen. Das muss man alles im Blick haben, doch mit den verschiedenen Verantwortungsbereichen klappt es super.

Weiterbildung bei den Kliniken Köln: Krankenschwester Monia Chouchane ist auch Praxisanleiterin und steht jungen Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite, © Panousi

Wie funktioniert der Stationsumzug im laufenden Betrieb? Immerhin sind ja noch Patienten auf der Station…
Liam Engelke: Es ziehen insgesamt zwölf Patientinnen und Patienten mit uns in die erste Etage um. Organisatorisch und logistisch war es von Vorteil, den Umzug auf einen Freitag zu legen, denn so konnten wir alle entlassungsfähigen Patienten guten Gewissens nach Hause entlassen. Dies haben wir mit unserem Chefarzt Prof. Axel Meissner und den beiden Oberärzten vorab koordiniert. Außerdem haben wir mit dem Zentralen Patientenmanagement (ZPM) vereinbart, dass wir am Umzugstag keine elektiven Patienten aufnehmen. Zum Vergleich: Wir haben auch schon Umzüge mit der doppelten Anzahl an Patienten durchgeführt – das war herausfordernd für alle Parteien.

Welche Geräte, welche Medizintechnik und Möbel ziehen mit in die neue Station?
Liam Engelke: Große Überwachungsgeräte, wie beispielsweise Monitoranlagen und Telemetrien – diese ermöglichen Überwachungs-EKG für Patientinnen und Patienten mit Herzrhythmusstörungen, bekommen wir überwiegend neu. Kleingeräte, wie beispielsweise Defibrillatoren, Bestandsgeräte, IT- und Notfallequipment nehmen wir aus der alten Station mit. Betten und Nachtschränke ziehen ebenfalls mit in die neue Station, denn das Mobiliar wurde im Zuge der Komplettsanierung von Haus 32 neu angeschafft und ist daher noch nicht lange in Gebrauch.

Gibt es einen bestimmten Ablaufplan, damit der Umzug möglichst reibungslos funktioniert?
Monia Chouchane:
Was uns dabei hilft, effektiv und schnell zu arbeiten, ist die Zuteilung von bestimmten Aufgaben: In meine Zuständigkeit fällt es, auf der alten Station zu managen, was der Umzugsservice mit in die neuen Räumlichkeiten transportieren muss. Der Frühdienst hat heute Morgen um 6 Uhr damit begonnen, die Medikamente auszuräumen; auch unsere zwölf Patientinnen und Patienten werden von uns betreut – immerhin sind sie im Schnitt um die 80 Jahre alt. Da ist es wichtig, sie behutsam in die neue Umgebung heranzuführen und als Ansprechpartner vor Ort zu sein, sodass stressige Situationen für sie möglichst vermieden werden.

Vorfreude im Team: Beim Stationsumzug von der fünften in die erste Etage packte das ganze Team der K1 mit an , © Panousi

Camilla Seiler: Die letzte erforderliche Bauabnahme erfolgte zwei Wochen vor dem Umzug; insofern hatten wir genügend Zeit, um uns im Team vorab zu organisieren. Glücklicherweise konnten wir den Umzugstermin auf einen Freitag legen, sodass wir uns über das Wochenende etwas mehr Puffer einplanen konnten.

Ändert sich der Untersuchungsschwerpunkt durch den Umzug?
Monia Chouchane:
Der Untersuchungsschwerpunkt ändert sich nicht; allerdings werden kardiologische Behandlungen und Untersuchungen bedeutend effektiver ablaufen, weil sich das Herzkatheterlabor nun ganz in der Nähe der Station im Erdgeschoss befindet: Der Patient muss jetzt nicht mehr von Haus 32 nach Haus 29 laufen, wenn er eine Ultraschalluntersuchung hat. Egal ob Angiologie (Gefäßuntersuchung) oder Ultraschall – alles ist jetzt kompakt für den Patienten. Auch für uns bedeutet die Zusammenführung weniger Laufwege.

 

 

Im Herzkatheter-Labor werden die Herzkranzgefäße auf Verengungen, Verkalkungen oder Verschlüsse untersucht; auch Katheterablationen von Vorhofflimmern werden durchgeführt, © Brock

Welche Patientenklientel mit welchen Symptomen wird auf der Station K1 behandelt?
Liam Engelke:
Unser Behandlungsspektrum auf der Station K1 wird sich durch den Umzug nicht ändern. Nach wie vor betreuen und versorgen wir Menschen mit kardiologischen Erkrankungen: Von Herzinfarkten über Herz- und Klappeninsuffizienzen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und angeborenen sowie erworbenen Herzfehlern. Viele Patientinnen und Patienten werden uns zur Diagnostik vom Zentralen Patientenmanagement (ZPM) zugewiesen – auch Notfälle, die aus der Notaufnahme auf unsere Station verlegt werden, versorgen wir. Auf der neuen Station K1 werden wir in naher Zukunft zudem über eine sogenannte Chest Pain Unit (CPU) verfügen.

Wodurch zeichnet sich die Chest Pain Unit aus?
Camilla Seiler:
Die integrierte CPU auf der K1 bedeutet, dass zusätzlich zu den achtzehn Betten der kardiologischen Normalstation K1 insgesamt acht Überwachungsbetten ans Netz gehen werden, die für die 24-Stunden-Überwachung von Notfallpatientinnen und -patienten vorgesehen sind. Die CPU hat im Gegensatz zur Normalstation einen höheren Stellenschlüssel von 1:4 – bei acht Patienten sind also immer zwei Pflegekräfte pro Schicht ausschließlich für die CPU-Patienten im Einsatz. Derzeit befindet sich die Chest Pain Unit (CPU) noch in den Räumlichkeiten der Zentralen Notaufnahme Merheim, doch dies soll sich in Kürze ändern. Die Zusammenführung sämtlicher kardiologischen Bereiche unter einem Dach hängt mit den Umstrukturierungen im Sinne von Zentrumsbildung bei den Kliniken Köln zusammen: Die Station K1 ist nun Teil der Klinik für Kardiologie und Rhythmologie – diese Zusammenführung sichert eine Kompetenzbündelung der kardiologischen Bereiche in unmittelbarer Nähe, sozusagen Tür an Tür.

Auf der Normalstation K1 befinden sich neunzehn Patientenbetten; hinzu kommen acht Betten der CPU, © Panousi

Worin bestehen sonstige Unterschiede im Gegensatz zur alten Station 223?
Camilla Seiler:
Die Station ist komplett neu saniert – unsere Patientinnen und Patienten werden sie als hell, freundlich und modern wahrnehmen. Die Aufnahmekapazität bleibt fast gleich. Für uns als Team wird vor allem die Frage im Vordergrund stehen, wie die einzelnen Stationen und Bereiche im Zentrum für Kardiologie und Rhythmologie zusammenarbeiten – wir freuen uns sehr auf diese Veränderung. Der maßgebliche Unterschied wird aus unserer Sicht in der integrierten CPU bestehen.

Welche Rolle spielt die Station K1 in der neuen Klinik für Kardiologie und Rhythmologie?
Camilla Seiler:
Wir sind die Anlaufstelle für unsere elektiven Patienten mit geplanten Untersuchungen. Pro Tag werden uns vom Zentralen Patientenmanagement bis zu fünf Patienten zugewiesen, die eine Herzuntersuchung bekommen: vom Herzkatheter über Ultraschall bis hin zu Blutdruckeinstellungen. Nach den Untersuchungen bleiben die Patienten über Nacht und werden meist am darauffolgenden Vormittag entlassen. Als Krankenhaus der Maximalversorgung betreuen wir auch Patienten aus der Notaufnahme, die für 24 Stunden in der Chest Pain Unit überwacht wurden und dann zu uns auf die Normalstation kommen. In Kürze wird die CPU in die Station K1 integriert. Neben der Station K1 gibt es noch die Privatstation und die Station 9B, die derzeit als Covid-19-Station genutzt wird. Mittelfristig werden alle Stationen hier unter einem Dach sein. Im ersten Obergeschoss, auf der Ebene der K1, befinden sich die Herzkatheterlabore für sämtliche Untersuchungen; der non-invasive Funktionstrakt ist im Erdgeschoss direkt neben dem Haupteingang.

Das gesamte Team der Station K1 freut sich über den gelungenen Umzug, © Panousi

Was erwartet Mitarbeitende und Patienten auf der neuen Station K1?
Liam Engelke:
Unsere Patienten erwartet weiterhin eine hohe fachliche Qualität, eine gute pflegerische Versorgung sowie ein kompetentes und positiv gestimmtes Personal. Wir als gesamtes Team freuen uns, nun endlich in unserer „End-Station“ K1 angekommen zu sein – nun heißt es für uns erst einmal: einleben! Ich persönlich freue mich am meisten auf das Zusammenspiel zwischen CPU und Normalstation; In Sachen CPU gilt es, unsere Spezialisierung weiterzuentwickeln und zudem das Gleichgewicht im Team zu halten.

Camilla Seiler: In drei Worten zusammengefasst: Wohlfühlen trotz Krankenhaus. Dabei helfen das schöne Ambiente, die eigenen Badezimmer für Patienten sowie die Umstellung auf „digital“. Wir freuen uns, mit neuem Equipment in einem modernen Umfeld zu arbeiten und unseren Patientinnen und Patienten weiterhin beste Pflege in einer tollen Atmosphäre zukommen zu lassen.

Und worauf freut sich das Team jetzt am meisten?
Monia Chouchane:
Ich finde es toll, dass wir nun im Zentrum für Rhythmologie und Kardiologie eine Kardiologie werden und uns weiterbilden können, insbesondere im Bereich Chest Pain Unit. Im Jahr 2021 können wir nun endlich voller Stolz sagen: Wir sind in unserer Kardiologie der Zukunft angekommen.

(cb)

Seite zuletzt aktualisiert am 08.04.2021