Schmerzmedizin
Schmerzmanagement an den Kliniken Köln
Das Krankenhaus Merheim wurde bereits 2006 als bundesweit erstes Krankenhaus für sein "Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie" durch den TÜV Rheinland zertifiziert. 2009 folgte der Standort Holweide und 2018 die Kinderklinik Amsterdamer Strasse. Heute sind fast alle Bereiche der Kliniken Köln in das Schmerzmanagement eingeschlossen.
Ziel unserer Bemühungen ist es, jedem Patienten zu jedem Zeitpunkt seiner Behandlung eine adäquate Schmerztherapie anzubieten.
Grundlage hierfür ist die mehrmals tägliche Schmerzmessung und die Schmerzbehandlung nach schriftlich festgelegten Therapiestandards. Schmerzmentoren in den Pflegeteams auf Station sorgen gemeinsam mit den Ärzten im Qualitätszirkel Schmerztherapie für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Schmerzmanagements.
Postoperative Schmerztherapie und Akutschmerzdienst
Viele Patienten halten starke Schmerzen nach einer Operation oder Verletzung immer noch für nahezu unvermeidlich. Dabei stehen geeignete Medikamente und zur Verfügung, um diese Beschwerden wirksam zu lindern.
Eine gute postoperative Schmerztherapie
- vermeidet eine schmerzbedingte Beeinträchtigung der Atmung und hilft so einer Lungenentzündung und anderer Funktionsstörungen vorzubeugen.
- verringert die körperliche Stressreaktion nach Operationen und schont somit das Herz-Kreislaufsystem.
- hilft bei Mobilisation und Krankengymnastik und wirkt der Chronifizierung von Schmerzen entgegen.
Eine gute postoperative Schmerztherapie beginnt für uns bereits vor der Operation, wenn der Anästhesist mit Ihnen die Möglichkeiten der Narkose und Schmerztherapie bespricht. Sollte sich für den bei Ihnen vorgesehenen Eingriff ein spezielles schmerztherapeutisches Verfahren (z.B. eine Schmerzkatheter oder eine Schmerzpumpe) anbieten wird er mit Ihnen darüber sprechen. Und auch sonst beantwortet er gerne Ihre Fragen zur Schmerzbehandlung nach der Operation.
Direkt nach der Operation werden Ihre Schmerzen noch im Operationssaal bzw. im Aufwachraum von uns behandelt. Sollte mit Ihnen die Schmerztherapie mittels einer Schmerzpumpe besprochen worden sein, beginnen wir bereits im Aufwachraum damit:
Schmerzkatheter (Regionalanalgesieverfahren)
Hierbei wird das Schmerzmittel, in der Regel ein Lokalanästhetikum, in unmittelbare Nähe der Nerven gebracht, um die Schmerzen gezielt nur im betroffenen Körperareal zu behandeln. Allgemeine Nebenwirkungen wie Schwindel und Müdigkeit oder Übelkeit können hierdurch vermieden werden. Insbesondere bei großen Operationen an Brustkorb und Bauch, aber auch bei Operationen mit Gelenkbeteiligung sind diese Verfahren sehr hilfreich. Meist erhalten Sie für diese Eingriffe eine kontinuierliche Schmerzmittelinfusion über den Schmerzkatheter mittels einer kleinen Pumpe. Zudem haben Sie die Möglichkeit sich bei Bedarf eine zusätzliche Medikamentengabe (Bolus) mittels Knopfdruck abzurufen. Die Pumpe ist so eingestellt, dass es zu keiner Überdosierung kommen kann.
Schmerzpumpe (Opiatpumpe, Morphinpumpe)
Neben den Regionalanalgesieverfahren stehen auch Pumpensysteme für die systemische Behandlung mit starken Schmerzmitteln, den sogenannten Opiaten zur Verfügung. Diese werden entweder über eine Infusionsleitung an den Patienten angeschlossen oder der Patient kann sich über die Pumpe mittels Knopfdruck ein Schmerzmittel unter die Zunge "schnippen". In beiden Fällen verhindern Sicherheitseinstellungen der Pumpen eine Überdosierung. Gleichzeitig kann der Patient die Schmerzmittelgabe sehr individuell seinem Bedarf über den Tag anpassen.
Akutschmerzdienst
Patienten mit den genannten spezialisierten Verfahren (Schmerzkatheter, Schmerzpumpen) werden durch den ärztlichen Akutschmerzdienst betreut. Im Rahmen dieser Betreuung werden Sie täglich durch einen Arzt oder Ärztin unserer anästhesiologischen Klinik visitiert und die Schmerztherapie wird Ihren persönlichen Bedürfnissen und Gegebenheiten angepasst. Bei Problemen sind wir zudem jederzeit, auch an Feiertagen und Wochenenden, für die Stationspflege erreichbar.
Spezialisierte Schmerztherapie
Die spezialisierte Schmerztherapie umfasst die Betreuung von Patienten mit komplexen Schmerzen und chronischen Schmerzerkrankungen.
Schmerztherapeutischer Konsiliardienst
Patienten, die an den Standorten Merheim oder Holweide stationär behandelt werden und an komplexen oder chronischen Schmerzen leiden, können konsiliarisch durch einen Schmerztherapeuten einmalig oder mehrfach visitiert werden. Er steht für Beratungen, aber auch die medikamentöse Einstellung der Schmerzen zur Verfügung. Komplexere Behandlungen im Sinne einer stationären multimodalen Schmerztherapie werden derzeit nicht angeboten. Der schmerztherapeutische Konsiliardienst steht werktäglich zur Verfügung.
Schmerzambulanz für gesetzlich Unfallversicherte (Berufsgenossenschaft)
Für Patienten, die im Rahmen von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten unter Schmerzen leiden, besteht die Möglichkeit der ambulanten Schmerztherapie durch einen Schmerztherapeuten der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin. Dies erfolgt in Kooperation mit der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie sowie der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie.
Schmerzambulanz für Tumorschmerzpatienten
Patienten, die an den Kliniken Köln aufgrund eines Tumorleidens behandelt werden, können durch einen Schmerztherapeuten der anästhesiologischen Klinik schmerztherapeutisch mitbehandelt werden.
So erreichen Sie uns!
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Sektion Schmerz- und Palliativmedizin
Leiter: Dr. med. Robin Joppich
Sekretariat:
Frau Kläs
Tel.: +49 221 8907 - 18388
Fax: +49 221 8907 - 8541
E-Mail: KlaesS@Kliniken-koeln.de
Anschrift:
Krankenhaus Köln-Merheim
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Ostmerheimer Str. 200
51109 Köln
Seite zuletzt aktualisiert am 5/14/2024