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Stimmen zum Gesundheitscampus Merheim

Prof. Dr. med. Marko Aleksic
Leiter der Sektion Gefäßchirurgie

Professor Aleksic, Foto: Kliniken Köln/ Kahlen

Wenn der Gesetzgeber die Daumenschrauben anziehen sollte:
Kölner Kliniken können schärferen Struktur-Vorgaben gelassen entgegensehen

Sein Blick auf die Zukunft des Krankenhauswesens ist pragmatisch und visionär zugleich: Dank seiner Arbeit als Leiter der Sektion Gefäßchirurg weiß Prof. Marko Aleksic um die Vorzüge von vielen, die es aber dennoch schaffen, an einem Strang zu ziehen. Wenn man so will, lebt er also in seinem Fachgebiet seit Jahren das, was die Politik künftig immer öfter von Kliniken fordern wird: Kooperiert mehr und jeder tue bitte das, was er am besten kann.

So ist es kaum verwunderlich, dass Prof. Aleksic bereits seit Jahren als großer Verfechter der Interdisziplinarität gilt. „Wenn wir einen Gefäßpatienten behandeln, dann arbeiten in der Regel mindestens Angiologen, Radiologen und wir als Gefäßchirurgen eng zusammen, manchmal auch noch Nephrologen und Neurologen“, so der Mediziner. Dass dies nicht jedes Krankenhaus in gleich hoher Qualität leisten könne, sei deshalb natürlich verständlich. Als einziges Zentrum in der Region ist das Gefäßzentrum der Kölner Kliniken gleich dreifach zertifiziert, und zwar jeweils seitens der Fachgesellschaften für Angiologie, Radiologie und Gefäßchirurgie.

Dass diese drei Abteilungen dann auch an einem Standort sein sollten, hält Prof. Aleksic für maßgeblich. „Halbgare Lösungen klappen auf Dauer nicht. Auch Kooperationen mit Praxen oder ähnlichem effektiv umzusetzen, sind oft eine Herausforderung, die nicht immer gelingt“, so der Experte. Die Qualität der Struktur - und damit u.a. auch der baulichen Bedingungen - sei entscheidend für den Erfolg eines solchen Zentrums. Das gelte nicht nur für die Gefäßmedizin, sondern natürlich auch für alle anderen Bereiche eines Krankenhauses.

Umso größer sei nun die Chance, die sich durch die Planung für den einen Standort in Merheim bieten werde. „Wir können jetzt schon als Kliniken der Stadt Köln dafür sorgen, alles an einem Standort zu bündeln, ehe es die Politik für den gesamten Gesundheitssektor beschließen wird. Wir haben also einen enormen Vorsprung.“

Entsprechend gelassen sieht er dem entgegen, was die Bundespolitik für die Krankenhaus-Medizin an Zusammenlegungen und Kooperationen vorhat. Wenn etwa beschlossen werden sollte, dass künftig keine OP an einer Halsschlagader mehr erfolgen darf, ohne eine Neurologie im Haus zu haben, dann können die Kölner Kliniken selbstbewusst sagen: Ok, Neurologie haben wir, klappt bei uns! „Wir sind groß genug, dass wir uns keine Sorgen machen müssen“, sagt Prof. Aleksic. Wer also Krankenhaus-Schließungen über den Struktur-Hebel erreichen wolle, werde andere Häuser in Deutschland treffen.