Ergotherapie
Die Ergotherapie begleitet und unterstützt Menschen, die in ihrer individuellen und sozialen Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Diesen Menschen soll ermöglicht werden, für sie bedeutungsvolle Betätigungen in den Bereichen Produktivität (Schule, Arbeit), Selbstversorgung und Freizeit in ihrem persönlichen Alltag durchführen zu können. Gefördert werden die Kinder und Jugendlichen im Einzelsetting oder in Kleingruppen. Die Anzahl der Therapieeinheiten variiert je nach Schweregrad und Ausprägung des Krankheitsbildes.
Als therapeutisches Medium kommen verschiedene Versorgungsformen wie beispielsweise Handwerke, Therapiegarten, computergestütztes Training, alltagspraktische Tätigkeiten und Arbeiten am Tisch zum Einsatz.
Drei Behandlungsansätze sind für die Ergotherapie prägend, wobei diese miteinander kombiniert sind:
- Kompetenzzentrierte Methode
Die/Der Patient*in führt ausgewählte Techniken und Tätigkeiten aus, um Fähigkeiten zu erlernen oder wiederzuerlangen.
- Interaktionelle Methode
Ziel ist es, die Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit im gruppentherapeutischen Setting bei der Durchführung gemeinsamer Aufgaben zu stärken.
- Ausdruckszentrierte Methode
Die Kinder und Jugendlichen werden durch kreative Arbeiten dazu angeregt Emotionen wahrzunehmen, sich mit diesen auseinanderzusetzen und ihre Gefühle auszudrücken.
Ziele
Grundsätzliche Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind Entwicklung, Verbesserung und Erhalt von:
- sozio-emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
- psychischer Stabilität und Selbstvertrauen
- situationsgerechtem Verhalten und der zwischenmenschlichen Beziehungen
- Grundarbeitsfähigkeiten wie Konzentration, Ausdauer, Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Flexibilität und Selbständigkeit in der Tagesstrukturierung
- Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
- Orientierung zu Raum, Zeit und Personen
- Fein- und Grobmotorik