Kliniken der Stadt Köln gGmbH
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Cochlear Implant Zentrum

Hörtest eines Patienten mit Cochlear Implantat, Foto: FOX

Wenn Hörgeräte Ihnen oder Ihrem Kind nicht (mehr) helfen, können Cochlea Implantate (CI) oder andere Hör-Implantate den Hörverlust ausgleichen. In unserem Cochlear Implant Zentrum steht Ihnen ein interdisziplinäres Team von Ärzt*innen, Audiolog*innen, Logopäd*innen und Audiometrieassistent*innen engagiert und kompetent zur Seite. Das Team arbeitet eng und fachübergreifend mit Ihren niedergelassenen Ärzt*innen, Therapeut*innen und allen weiteren beteiligten Berufsgruppen wie Lehrer*innen und Frühförderer*innen zusammen.

Hochgradige Schwerhörigkeiten haben verschiedene Ursachen. Sie können bereits angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein und jeden Menschen treffen. Neben dem Cochlea Implantat (CI) bieten wir auch die Versorgung mit aktiven Hörsystemen, auch „implantierbare Hörgeräte“ genannt, an. Bei Patienten/Innen mit Fehlbildungen der Ohren oder bei einem nach Ohr-Operationen verbleibendem Hörverlust, bestehen in der modernen Ohrchirurgie attraktive Möglichkeiten der Versorgung. Auch Patienten mit einseitiger Taubheit können oft erfolgreich durch Cochlea Implantate (CI) oder andere Hörimplantate behandelt werden.

 

Häufig gestellte Fragen - FAQ

Für welche Patient*innen ist ein CI geeignet?

Ein CI kommt für Patient*innen in Frage, deren Hörvermögen trotz Versorgung mit leistungsstarken konventionellen Hörgeräten auf dem betroffenen Ohr für die freie lautsprachliche Kommunikation nicht mehr ausreicht. Sowohl bei einseitiger als auch bei beidseitiger Taubheit oder an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit ist die Versorgung mit einem CI indiziert. Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation ist ein funktionsfähiger Hörnerv sowie ein geeigneter Gesundheitszustand. Dann ist eine Implantation in fast jedem Lebensalter möglich.

Wie funktioniert ein CI?

Abbildung eines Cochlear Implants. Graphik: Cochlear Ltd (modizifiert)

Ein Cochlea-Implantat ist keine Hörhilfe, sondern eine Hörprothese. Es arbeitet, anders als ein herkömmliches Hörgerät nicht als Schallverstärker, sondern ersetzt die Funktion des Innenohres, indem es den Hörnerv elektrisch stimuliert. Bei der Implantation eines CI wird eine Reizelektrode in die Hörschnecke eingeführt.

Ein Cochlear Implant (CI) ist ein elektronisches Hörsystem, das aus zwei Teilen besteht. Das eigentliche Cochlear Implantat (1) liegt vollständig und unsichtbar unter der Haut. Der äußere sichtbare Teil besteht aus einer Sendespule (2) und einem Sprachprozessor (3), der wie ein Hörgerät hinter dem Ohr getragen wird.

Die Mikrofone im Sprachprozessor nehmen den Schall der Umgebung auf und wandeln diesen in elektrische Signale um. Diese werden über die Sendespule an das Cochlear Implantat weitergeleitet. Das Cochlear Implantat stimuliert in der Hörschnecke (Cochlea) mit Elektroden (4) den Hörnerv (5). Im Gehirn werden die Signale des Hörnervens zu einem Höreindruck weiterverarbeitet.

weiter im Bild:
6) Gleichgewichtsorgan, 7) Mittelohr mit Gehörknöchelchen, 8) Messelektrode des Cochlear Implants

Wie läuft die Operation ab?

Das Implantat wird in einer ein- bis zweistündigen Operation unter Vollnarkose eingesetzt. Zuerst wird die Haut direkt hinter der Ohrmuschel eröffnet (die Narbe ist unter den Haaren später nicht mehr sichtbar). Das Implantatgehäuse wird in eine in der Operation geschaffenen Mulde im Knochen hinter dem Ohr gelegt, so dass es später nicht verrutschen kann und sich nicht als Beule unter der Kopfhaut abzeichnet. Nun wird schrittweise unter dem Operationsmikroskop der Knochenfortsatz hinter der Ohrmuschel (der sogenannte Warzenfortsatz) aufgebohrt. Auf diese Weise gelangt der Chirurg zum Mittelohr.

Im Mittelohr befindet sich der Eingang zum Innenohr, zur Hörschnecke. Die Stimulationselektrode wird durch die sogenannte Rundfenstermembran etwa 20 - 30 Millimeter tief in die zweieinhalb Spiralwindungen der Hörschnecke eingeführt. Ein eventuell vorhandenes Restgehör wird dabei bestmöglich erhalten. Das Implantat wird fixiert und die Haut anschließend mit Nähten verschlossen.

Wie erfolgt die Erstanpassung und Rehabilitation?

Vier bis acht Wochen nach der Implantation beginnt die erste Anpassung. Diese erfolgt zunächst stationär. Der Klinik-Aufenthalt dauert in der Regel fünf Tage. Währenddessen findet täglich eine Überprüfung der Einstellungen Ihres Sprachprozessors statt. Zudem nehmen Sie an einem regelmäßigen Hör- und Sprachtraining teil.

Nach erfolgreicher Erstanpassung können Sie zu unseren ambulante Kontrollen kommen. Diese Kontrollen beinhalten eine Basistherapie, die bei Erwachsenen nach ein, drei, sechs, neun Monaten sowie einem, anderthalb und zwei Jahren stattfinden; anschließend jährlich. Kinder erhalten insgesamt 50 Tage Therapie innerhalb der ersten drei Jahre Bei Bedarf können individuell zusätzliche Therapien beantragt werden.

Kontakt:

Cochlear Implant (CI-Team) / Audiologie der HNO-Klinik
Leiter Audiologie: Dr. rer. nat. A. Morsnowski

Tel.: 0221/8907 - 2164 (Anmeldung CI)
Fax: 0221/8907 - 2730 (Stichwort CI angeben)
Email: ci_hno_holweide@kliniken-koeln.de

 

CIVE-068, CI-versorgende Einrichtung Krankenhaus Holweide, HNO-Klinik